Glouhtchev weiß jetzt, wie viel Arbeit er bei der SV Hö.-Nie. hat

Kalkar · Die deutliche Niederlage des Fußball-Bezirksligisten war bester Anschauungsunterricht für den neuen Coach. Er weiß jetzt, was alles verbessert werden muss. Die Liste ist lang. Glouhtchev hofft auf weitere Verstärkungen.

Nicolay Glouhtchev ist zum ersten Mal als Trainer im Fußball-Kreis Kleve/Geldern aktiv. 

Der Einstand von Nikolay Glouhtchev als Trainer der SV Hönnepel-Niedermörmter ist, gelinde gesagt, nicht gerade glücklich verlaufen. Der Fußball-Bezirksligist verlor am Sonntag beim FC Neukirchen-Vluyn mit 0:9 und fiel auf den letzten Tabellenplatz in der Gruppe vier zurück. Doch Glouhtchev konnte das nicht sonderlich aus der Ruhe bringen, auch wenn er sich natürlich ein anderes Ergebnis bei seinem Debüt an der Linie des Landesliga-Absteigers gewünscht hätte. „Ich habe die Kaderliste des Teams gesehen und wusste gleich, wie schwer die Aufgabe wird und wie groß die Herausforderung ist. Denn wir haben eine junge Mannschaft, in der einige Akteure stehen, die zuvor in niedrigeren Klassen gespielt haben. Da muss man einfach mit Tagen wie am Sonntag in Neukirchen-Vluyn rechnen“, sagt Nikolay Glouhtchev.

Er gewann der deutlichen Niederlage vor allem eine positive Seite ab. „Ich weiß jetzt noch besser, was auf mich zukommt. Denn ich habe viele Fehler gesehen“, so Glouhtchev. Der neue Coach, als Spieler früher in seinem Heimatland Bulgarien in der Zweiten Liga und dann unter anderem bei den Sportfreunden Eisbachtal, dem 1. FC Bocholt und Olympia Bocholt aktiv, hat somit direkt erstklassigen Anschauungsunterricht beim Thema erhalten, was alles besser werden muss bei der SV Hönnepel-Niedermörmter. Die Liste ist lang.

Dabei hatte das Spiel noch recht gut begonnen. Knapp 20 Minuten gelang es dem neuen Schlusslicht, ein Gegentor zu verhindern. „Doch nach dem ersten Gegentreffer ist bei uns alles wie ein Kartenhaus zusammengefallen“, sagt Glouhtchev. „Alle Spieler sind plötzlich komplett kopflos herumgelaufen, nur weil wir in Rückstand geraten sind. Das darf nicht passieren.“

Der neue Trainer will nicht nur dieses Thema in dieser Woche bei den Übungseinheiten auf dem bebenden Acker an der Düffelsmühle ansprechen. Es gibt einiges zu bereden. „Es fehlt praktisch in allen Bereichen etwas – das fängt bei der Taktik an und hört beim fehlenden körperlichen Spiel auf“, so Glouhtchev. Trotz der offensichtlichen Mängelliste glaubt er aber daran, dass die Mission Klassenerhalt gelingen kann. „Wir werden uns verbessern. Davon bin ich überzeugt. Wir brauchen dafür nur Zeit.“

Nikolay Glouhtchev strahlt den Optimismus aus, der nach sportlich schlechten Wochen auch unbedingt nötig ist, damit wieder bessere Zeiten für die Mannschaft vom bebenden Acker anbrechen. Diese Zuversicht haben auch die Verantwortlichen bei der SV Hönnepel-Niedermörmter noch. Vorsitzender Norbert Giesen und Teammanager Michael Kröll haben jedenfalls Eindruck hinterlassen in den Gesprächen mit dem neuen Übungsleiter. „Ich habe gespürt, dass sie unbedingt den Klassenerhalt schaffen wollen und auch daran glauben, dass die Mannschaft das schafft. Deshalb habe ich dem Verein auch schnell meine Zusage gegeben“, so Glouhtchev.

Der 52-Jährige ist zum ersten Mal als Trainer im Fußball-Kreis Kleve/Geldern aktiv, nachdem er seit 2006 im Kreis Rees-Bocholt bei der TuS Drevenack, dem SuS Isselburg, SV Ringenberg, FC Bocholt, SC 26 Bocholt und Hamminkelner SV an der Linie gestanden hat. In dieser Saison sollte er eigentlich den 1. FC Bocholt II in der Kreisliga A coachen. Doch das Team wurde zurückgezogen, weshalb nicht nur für Nikolay Glouhtchev, sondern auch die kurzfristig verpflichteten Spieler Phil de Bakker und Abdullah Seyrek der Weg zu einem Wechsel zur SV Hö.-Nie. frei wurde. In Ricardo Ribeiro, Biyan Kesen und Joshua Exslager stehen weitere Akteure im Team, die der Coach schon aus seiner Zeit beim 1. FC Bocholt kennt.

Nikolay Glouhtchev hofft, dass der Landesliga-Absteiger noch weiter personell nachlegen kann. „Ich glaube zwar, dass der Klassenerhalt auch mit dem aktuellen Kader zu schaffen wäre. Doch wir sollten nicht Nein sagen, wenn sich die Chance bietet, weitere Verstärkungen zu verpflichten“, so der Coach. Die SV Hönnepel-Niedermörmter ist aktuell auch schon mit einem möglichen Neuzugang im Gespräch, will den Namen des Spielers aber noch nicht verraten.

Nikolay Glouhtchev weiß aber, dass es in erster Linie darauf ankommt, dass die Spieler des aktuellen Kaders hart an sich arbeiten und Fortschritte machen. „Wir haben viel Arbeit vor uns“, betont der neue Coach noch einmal. Er freut sich auf die Herausforderung. „Es hat mich ja niemand gezwungen, Trainer bei der SV Hönnepel-Niedermörmter zu werden.“

Quelle: RP

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